Verhütung ab 30+: Die Freiheit nach der Familienplanung

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Es kommt der Zeitpunkt im Leben, an dem die Familienplanung angeschlossen ist. Paare, die bereits Kinder haben oder beschlossen haben, kein Nest zu bauen, treten in eine neue Lebensphase ein. Diese Veränderung hat auch Auswirkungen auf die Verhütung. Die hormonelle Verhütung spielt bei jungen Frauen nach wie vor eine große Rolle. Pille, Stäbchen oder Spirale gelten als sehr sichere Verhütungsmethode und sorgen für Selbstbestimmung über den eigenen Körper, setzen ihm gleichzeitig  jedoch auch einer ständigen Hormonzufuhr aus.

Eine vergleichbare hormonbasierte Methode für Männer gibt es nicht. Kondome schützen vor sexuell übertragbaren Krankheiten und bieten bei einwandfreier Anwendung einen zuverlässigen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften. Es gibt zudem die Möglichkeit einer Sterilisation für den Mann. Hierbei handelt es sich um eine dauerhafte Lösung und der Mann sollte die endgültige Entscheidung dazu gut überdenken und sich informieren. Interessant wird eine Vasektomie oft für Paare, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben.

Natürliche Verhütung

Die Wahrscheinlichkeit, natürlich schwanger zu werden, nimmt mit dem 40. Lebensjahr rapide ab. Der Zyklus der Frau ist jedoch individuell und abhängig vom Hormonhaushalt. Theoretisch ist bis zum letzten Zyklus eine Schwangerschaft möglich. Daher ist auch mit 30, 40 und 50 Jahren Verhütung ein Thema für Paare. Die Verhütung muss in dieser Lebensphase zum Körper der Frau passen und viele möchten jetzt auf Hormone verzichten. Natürliche Verhütungsmethoden basieren auf der Beobachtung des eigenen Körpers. Je nach Methode wird die Aufwachtemperatur gemessen und die Konsistenz des Zervixschleims kontrolliert.

Die Kombination beider Werte ergibt einen relativ hohen Schutz vor einer ungewollten Schwangerschaft. Apps, die nur auf der Kalendermethode basieren, sind weniger zuverlässig, da der monatliche Zyklus in Richtung der Wechseljahre Veränderungen unterliegt. An den fruchtbaren Tagen muss weiterhin über eine Verhütung nachgedacht werden. Gegen eine natürliche Familienplanung spricht die notwendige Disziplin, die in keinem ausgewogenen Verhältnis steht, wenn keine weiteren Kinder geplant werden.

Sterilisation

Die Sterilisation beim Mann oder bei der Frau ist eine endgültige Entscheidung und sollte demnach nicht leichtfertig vorgenommen werden. Die beiden Eingriffe weisen deutliche Unterschiede auf. Die Sterilisation der Frau ist meist unter Vollnarkose notwendig, weshalb der Eingriff auch mehr Risikos birgt. Es ist ein Verfahren, bei dem die Eileiter durchtrennt werden, sodass die Einnistung eines Eis in der Gebärmutter nicht mehr möglich ist. Die Vasektomie beim Mann kann hingegen deutlich schonender durchgeführt werden.

Die Operation kann unter lokaler Betäubung und ambulant durchgeführt werden. Neben der klassische Vasektomie, bei welcher der Samenleiter durchtrennt und ein Stück entfernt wird, gibt es auch die Non-Scalpel-Vasektomie, bei welcher der Samenleiter mit einem Spezialinstrument freigelegt und durchtrennt wird. Jede Operation birgt natürlich ein gewisses Risiko, das auch bei Routineeingriffen nicht ausgeschlossen werden kann.

Ein Schnitt in die Haut mit einem Skalpell ist bei dieser Methode nicht notwendig. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und ist besonders schonend und schmerzfrei. Bereits nach wenigen Tagen können Männer wieder sexuell aktiv sein. Im direkten Vergleich ist eine Sterilisation beim Mann unkomplizierter und sehr viel risikofreier. Bei einer Operation muss jedoch immer eine Vorbereitungszeit und eine Heilungsphase eingeplant werden. In jedem Fall sollte im Vorfeld vor einer Sterilisation genug Bedenkzeit und Recherche betrieben werden, damit die Entscheidung nicht vorschnell gefällt wird.

Kommunikation

Auch wenn die Familienplanung bereits abgeschlossen ist, sollte in jeder Partnerschaft offen über das Thema Verhütung gesprochen werden, da es beide Seiten betrifft. Die Entscheidung für eine Methode ist gemeinsam zu treffen und die Partner sollten ihre Gedanken, Gefühle und auch mögliche Bedenken ohne Scheu miteinander teilen können.

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