Jod-Tabletten gegen Radioaktivität und Schilddrüsenkrebs?

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Jodtabletten gegen Radioaktivität und Schilddrüsenkrebs?

Jodtabletten gegen Radioaktivität?

Deutschland hat Angst vor der radioaktiven Jod-Wolke aus Japan, das zeigen auch die aktuellen Meldungen über den stark angestiegen Absatz von Jodtabletten der Apotheken. Generell gilt, dass durch die bei einem atomaren Unfall frei werdenden radioaktiven Stoffe, wie zum Beispiel Jod 131 und Jod 133, besonders leicht von der Schilddrüse aufgenommen werden und schließlich den gefährlichen Schilddrüsenkrebs verursachen können. Nach der medizinischen Theorie gilt daher die rechtzeitige Einnahme von Jod in Form von Kaliumiodid als sinnvoll, da der gesättigte Jod-Speicher der Schilddrüse kein radioaktives Jod mehr aufnehmen kann.

Warnung vor Selbstmedikation mit Jod-Tabletten

Die Sinnhaftigkeit der Einnahme von Jodtabletten als gesundheitliche Vorsorge gegen die vermeintlich drohende radioaktive Jod-Wolke aus Japan wird sowohl von Gesundheitsexperten als auch Medizinern stark angezweifelt. Zum einen sei die Dosis der Jodtabletten aus den Apotheken zu gering, um eine weitere Aufnahme der Schilddrüse von radioaktivem Jod zu blockieren, zum anderen werde in Deutschland ohnehin kein bzw. kaum nennenswert radioaktiv strahlendes Jod über die Atmosphäre ankommen. Die relativ kurzen Halbwertszeit von Jod 131 und Jod 133 sprechen nach Aussage des Bundesamts für Strahlenschutz dagegen. Zu guter letzt warnen Mediziner sogar vor der Selbstmedikation mit Jodtabletten, da es bei einer Überdosierung zu nicht unerheblichen Gesundheitsschäden – zum Beispiel zu einer Überfunktion der Schilddrüse – kommen kann.

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